Pestizide und Tier-Antibiotika in allen Fließgewässern Europas

Untersuchungen von Wasserproben aus 29 kleinen Wasserstraßen in zehn verschiedenen Ländern der Europäischen Union (Belgien, Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Spanien) zeigten erschreckend hohe Rückstände an Pestiziden und Tierarzneimitteln. Gefunden wurde die sagenhafte Menge von 103 Pestiziden und 21 Tierarzneimitteln. Stoffe, denen Tiere in der Umwelt ausgesetzt sind, die gar nicht Ziel der Präparate sind.

Untersucht wurden die Proben auf insgesamt 275 mögliche Pestizide und 101 Tierarzneimittel. Alle untersuchten europäischen Flüsse und Kanäle waren mit Mischungen verschiedener Pestizide und in den meisten Fällen auch mit mehreren Tierarzneimitteln kontaminiert; nationale oder regionale Muster stellen die Wissenschaftler nicht fest.

Insgesamt wurden 103 verschiedene Pestizide und 21 Tierarzneimittel in den untersuchten Proben gefunden. 24 der Pestizide sind in der EU verboten. Herbizide machten den Großteil der gefundenen Pestizide aus, Terbuthylazin war etwa in allen Proben vorhanden. Die höchste Konzentration an Pestizidgemischen wurde in einer Probe aus dem Wulfdambeek-Kanal in Belgien gefunden. Dort fanden sich 70 verschiedene Pestizide. Über den Grenzwerten lagen am häufigsten die Neonicotinoid-Insektizide Clothianidin und Imidacloprid.

Die meisten der nachgewiesenen Tierarzneimittel waren antimikrobielle Mittel, hauptsächlich Antibiotika. Dicloxacillin war in zwei Drittel der untersuchten Proben vorhanden. In den Proben aus Belgien und den Niederlanden war das Antibiotika nicht vertreten. Die Forscher sehen zum Zeitpunkt der Probenahme in den getesteten Gewässern eine erhebliche Gefährdung derselben.

Quelle: Bienen-Nachrichten.de, 09.04.19
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