In Sachsen stehen aktuell 1275 Insektenarten auf der Roten Liste, von denen 98 bereits ausgestorben und 122 vom Aussterben bedroht sind

In Sachsen verschwinden immer mehr Insekten - und damit die Bestäuber unserer Kulturpflanzen und die Nahrungsgrundlage vieler Tiere. Die Situation ist so prekär, dass Grüne und Linke von der Staatsregierung ein aktives Gegensteuern verlangen. Am Freitag schildert ein Insekten-Experte dem Umweltausschuss des Landtages, was dringend zu tun ist.

Monokulturen und Überdüngung auf den Feldern, massenhafter Einsatz von Pestiziden und immer weniger Grünflächen in Ballungsräumen haben den Bestand der Insekten deutlich dezimiert. In Sachsen stehen aktuell 1275 Insektenarten auf der Roten Liste, von denen 98 bereits ausgestorben und 122 vom Aussterben bedroht sind, schlagen über 100 sächsische Naturwissenschaftler in einem offenen Brief Alarm.

Einer der Autoren ist Dr. Matthias Nuß (51), Sektionsleiter Schmetterlinge im Senckenberg Museum für Tierkunde. Als Sachverständiger tritt er heute im Umweltausschuss auf, unterstützt dort einen gemeinsamen Antrag von Grünen und Linken, den Insektenschutz in Sachsen zur politischen Chefsache zu machen. Die Staatsregierung solle in einer Studie Ausmaß, Ursachen und Folgen des Insektensterbens im Freistaat analysieren und daraus schnellstmöglich Maßnahmen zum Artenschutz herleiten, so die Forderung beider Fraktionen.

Von der Politik verlangt Insektenforscher Nuß neben einer aktiven Ursachenforschung vor allem einen ökologischen Wandel der Agrar-Förderung. „Die Vergabe von Subventionen muss sehr viel mehr an eine nachhaltige Bewirtschaftung mit Blick auf Bodenfruchtbarkeit, Qualität von Grund- und Oberflächenwasser sowie Erhalt der Artenvielfalt gekoppelt werden“, so die Forderung des Experten>

Quelle: Tag24, 02.03.18
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