Der Spatz wird im Kreis Uelzen seltener

Während im Rahmen der Stunde der Wintervögel des NABU in Niedersachsen mehr Vögel als im Vorjahr gezählt wurden, ist das Ergebnis im Landkreis Uelzen nicht ganz so rosig. „Wir haben bei drei der fünf bisher am häufigsten gezählten Vogelarten Rückgänge zu verzeichnen“, berichtet der NABU-Kreisvorsitzende Karl-Heinz Köhler. So sind die Zahlen beim Haussperling Passer domesticus– gemeinhin als Spatz bekannt – im Vergleich zu 2017 rückläufig. 2018 wurden noch 1014 Haussperlinge gezählt – ein Rückgang von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch der drittplatzierte Feldsperling Passer montanus wurde mit 738 Sichtungen weniger häufig gezählt als noch 2017 mit 889 Sichtungen. „Es ist erstaunlich, dass es immer noch so viele Exemplare vom Feldsperling sind. Aber der Trend geht weiter nach unten“, sagt Köhler. Grund für den Rückgang sei vor allem das schlechte Futterangebot für die beiden Sperlingsarten. Wegen der modernen Landwirtschaft würden sie nur noch schlecht an Futter auf Äckern und an den Wegeseitenrändern finden, so Köhler.

Aber auch der Bestand der Amseln, dem im Vorjahr noch am fünfthäufigsten gezählten Vogel im Landkreis, hat laut Köhler stark abgenommen. Dieses Jahr wurden nur noch 479 gezählt – ein Rückgang von 30 Prozent. Ursache ist das Usutu-Virus, das im vergangenen Jahr unter den Amseln grassierte und meist tödlich für die Vögel endet. „Das Virus stammt ursprünglich aus Ägypten. Wenn sich die Vögel anstecken, fallen ihnen die Federn aus und sie werden lethargisch“, erklärt Köhler.

Quelle: Allgemeine Zeitung Online, 10.01.1920
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