Vogelsterben in Norddeutschland immer dramatischer

Die Vogelbestände in Deutschland und Europa sind in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch geschrumpft. Betroffen sind vor allem diejenigen, die in Agrarlandschaften leben, aber auch an der Nordseeküste beobachten Ornithologen seit Langem mit Sorge eine stetige Verkleinerung der Brutvogelbestände – und das nicht nur hierzulande, sondern im gesamten niederländisch-deutsch-dänischen Wattenmeer. Nach Angaben der Nationalparkverwaltung in Tönning sind die Populationen von nahezu zwei Drittel der Brutvogelarten – auch so häufiger wie Austernfischer und Rotschenkel – seit den 1990er Jahren kontinuierlich rückläufig. Schlechte Nahrungsbedingungen sehen Biologen auch als einen wesentlichen Grund für den Abwärtstrend in der Vogelwelt generell. Eine wesentliche Rolle spielt der Einsatz von Pestiziden. So hat das Umweltbundesamt vor einigen Wochen in einer Stellungnahme konstatiert, dass deren Ausbringen „zahlreiche Risiken für die Umwelt einschließlich der biologischen Vielfalt“ berge. In der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands werden nach Regierungsangaben 13 Arten als ausgestorben oder verschollen geführt, 29 als „vom Aussterben bedroht“ und 19 als „stark gefährdet“.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung, 17.06.17
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