Naturschützer bangen um Vögel am Chiemsee

Am Chiemsee darf laut Regierung von Oberbayern weitere fünf Jahre das Mückenvernichtungsmittel BTI gespritzt werden. Bisher galt das Mittel als ungefährlich, doch Vogelschützer fürchten Konsequenzen. Der Landesbund für Vogelschutz und der Bund Naturschutz kritisieren, dass durch die massenhafte Vernichtung der Mücken massiv in die Nahrungskette eingegriffen wird. Die Larven und die Stechmücken fehlen laut den Naturschützern vielen Vögeln und Fischen als Nahrung. Auch Libellen und gefährdete Fledermäuse sind auf die Mücken als Nahrung angewiesen. Alle betroffenen Jungtiere könnten deshalb deutlich schwächer bleiben, weil sie nicht so gut ernährt werden können. Und so könnte die Reproduktionsrate so mancher Gattung noch stärker absinken. Die Regierung von Oberbayern hat diese Argumente genau geprüft und kommt zu dem Schluss: BTI kann weiterhin eingesetzt werden. Allerdings gelten strenge Auflagen. Das Mückenvernichtungsmittel, das übrigens aus Hubschraubern heraus verteilt wird, darf nur auf den so genannten Stechmückenbrutflächen ausgebracht werden. Es darf nicht direkt aufs Wasser und nur maximal zwei Mal im Jahr verwendet werden, und zwar nur bei Hochwasser am Chiemsee und nur dann, wenn die Anzahl der Larven im Wasser eine gewisse Grenze überschritten hat. Wann BTI heuer also ausgebracht wird, und ob es überhaupt zum Einsatz kommt, das steht noch nicht fest, weil es ja vom Wetter und vom Wasserstand abhängt.
Quelle: BR, 20.05.16
http://www.br.de/nachrichten/oberbayern/inhalt/chiemsee-bti-mueckenvers…

An anderen bayerischen Seen, wie dem Starnberger-, dem Ammer- oder auch dem Bodensee kommt BTI nicht zum Einsatz.