Der Bestand der Haussperlinge hat sich auf dem ganzen Zürcher Kantonsgebiet zwischen 1988 und 2008 um 25 Prozent verringert

199 Brutvogelarten leben in der Schweiz. Keine davon ist wohl so bekannt wie die Spatzen (Passer domesticus) . Die forschen Vögel tummeln sich in Parks und stibitzen in Gartenrestaurants frech die Krümel von den Tischen. Doch obwohl die Haussperlinge, wie sie in der Fachsprache genannt werden, für viele zum Stadtbild gehören, sind sie in Zürich kaum mehr auszumachen.Wildhüter This Schenkel, der für die Vögel auf dem ganzen Stadtgebiet zuständig ist, bestätigt diesen Eindruck: «Es hat in Zürich deutlich weniger Spatzen als früher. Dieses Phänomen ist überall in urbanen Gebieten erkennbar.» Absolute Zahlen oder Angaben in Prozenten könne er zwar nicht machen, «aber es ist klar erkennbar, dass der Bestand rückläufig ist».Gemäss einer Erhebung von Bird Life Zürich hat sich der Bestand der Haussperlinge auf dem ganzen Kantonsgebiet zwischen 1988 und 2008 um 25 Prozent verringert. Bird-Life-Projektleiter Matthias Villiger will deshalb nicht mit Kanonen auf Spatzen schiessen. Die Situation sei noch nicht besorgniserregend und der Gesamtbestand nicht gefährdet. «Aber wir müssen die Entwicklung im Auge behalten und weitere Veränderungen erkennen, bevor es zu spät ist.»

Momentan sei auch nicht bekannt, welche Funktion Spatzen im Gefüge der Natur haben. «Das findet man leider meist erst dann heraus, wenn eine Gattung fehlt», so Villiger. «Die Haussperlinge spielen bei der Verbreitung von Pflanzensamen aber sicherlich eine wichtige Rolle.»

Quelle: Tagesanzeiger.ch/Newsnet (Erstellt: 14.05.2014, 12:16 Uhr)
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