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Landwirtschaftliche Nutzung verringert Schmetterlingsvielfalt in der Umgebung

Auf Wiesen mit angrenzender Intensivlandwirtschaft gibt es nicht halb so viele Tagfalterarten wie auf Flächen in Naturschutzgebieten. Das zeigen Untersuchungen der Technischen Universität München (TUM) und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN). Wie die TUM berichtete, konnten die Forscher auf Wiesen, die von landwirtschaftlich genutzten Feldern umgeben waren, im Schnitt 2,7 tagaktive Schmetterlingsarten pro Besuch nachweisen; bei den Stichproben innerhalb der Naturschutzgebiete waren es der Hochschule zufolge durchschnittlich 6,6 Arten.

Ausgeflattert: Zwei Drittel weniger Tagfalter

Senckenberg-Wissenschaftler Thomas Schmitt hat in einem deutsch-polnischen Team die Auswirkungen verschiedener Landnutzungsmodelle auf die Schmetterlingsfauna untersucht. Die Forschenden zeigen, dass es auf Wiesen mit angrenzender intensiver Landwirtschaft nicht einmal die Hälfte der Tagfalterarten gibt, wie auf Flächen in Naturschutzgebieten. Die Zahl der Individuen sinkt sogar auf ein Drittel ab. In ihrer kürzlich im Fachjournal „Insect Conservation and Diversity“ erschienenen Studie unterstreichen die Wissenschaftler*innen die Notwendigkeit einer umweltverträglicheren Landwirtschaft.

Vögel verschwinden aus Europas Kulturland

Der Bestand an Brutvögeln im landwirtschaftlichen Raum ist in Europa während der vergangenen Jahrzehnte um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Der Hauptgrund ist die intensive Landwirtschaft. Seit 1980 ist der Bestand an Vögeln des Kulturlands in der EU um rund 56 Prozent eingebrochen. Zu den betroffenen Arten gehören beispielsweise Feldlerche, Star (Sturnus vulgaris) oder Kiebitz (Vanellus vanellus). Das geht aus den gesammelten Daten des European Bird Census Council hervor, einem Zusammenschluss europäischer Vogelexperten mit Sitz im niederländischen Nijmegen.

Die Berufsfischer bangen um ihre Zukunft

Die Hälfte der grössten Schweizer Seen erfüllt die Gewässerschutzverordnung punkto Sauerstoffkonzentration nicht. Grund sind Pestizide und Düngemittel aus der Landwirtschaft. Gewässerkorrekturen und zunehmend steigende Wassertemperaturen. Die aktuelle Situation gefährdet die Existenz mancher Berufsfischer, wie der Geschäftsführer des Schweizerischen Fischereiverbands erklärt. Wenn es weniger Fische in den Gewässern gibt, fangen auch die Berufsfischer weniger, was sich negativ auf ihr Einkommen auswirkt.

Es steht um die Qualität der Schweizer Gewässer nicht zum Besten

Die Idylle der Schweizer Seen täuscht. Die Bestände gewisser Fischarten haben in den letzten Jahren stark abgenommen. Grund dafür ist der europaweit überdurchschnittlich starke Einsatz von Pestiziden in der Schweizer Landwirtschaft. Die Postkartenidylle der Schweizer Seen täuscht darüber hinweg, dass es um die Wasserqualität unserer Gewässer nicht zum Besten steht. Verglichen mit dem Ausland werden in der Schweiz überdurchschnittlich viel Pestizide in der Landwirtschaft eingesetzt, um nicht zu stark von Lebensmittelimporten abhängig zu sein. Dies geschieht zum Leidwesen von Fischen.

Aale vom Aussterben bedroht

In den vergangenen Jahrzehnten ist der Bestand des Europäischen Aals dramatisch zurückgegangen. Der Fisch gilt als vom Aussterben bedroht. Nach Schätzungen von Experten leben in Europa inzwischen 95 Prozent weniger Aale als während der 1970er-Jahre. Die Ursachen für den Rückgang seien noch unklar, sagte Reinhold Hanel, Leiter des Thünen-Instituts für Fischereiökologie in Bremerhaven.

Lachmöwen zieht es immer seltener an den Bodensee

Möwen gehörten lange Zeit zum bekannten Bild des Bodensees und gelten für manche noch immer als Quälgeister. Doch wie bei vielen anderen Vogelarten am größten Binnengewässer Deutschlands ist ein markanter Artenschwund eingetreten. Die oft riesigen Schwärme von Möwen, die einst die Schiffe und Fähren umkreisten, scheinen Vergangenheit zu sein. Ornithologen und Naturschützer gehen davon aus, dass von früher 30 000 bis 40 000 Lachmöwen – der am Bodensee häufigsten Art – zurzeit gerade mal noch etwa 10 000 hier überwintern.

Auch Spatzenfedern sind mit Neonicotinoiden belastet

Forscher der Schweizer Universität Neuenburg haben die Federn von Spatzen (Passer domesticus) in der Nähe von Ackerflächen auf Pestizide hin untersucht und sind auf Neonicotinoide gestoßen. Forscher um Fabrice Helfenstein und Segolene Humann-Guilleminot untersuchten nun, ob Vögel, die sich von Samen oder Insekten ernähren, einer Kontamination mit Neonicotinoiden ausgesetzt sind. Von den Ergebnissen berichten die Wissenschafter im Fachblatt "Science of the Total Environment".

Das Glühwürmchen wird seltener

Zwei Sorten Leuchtkäfer sind in der Schweiz verbreitet: Beim Grossen Leuchtkäfer (Lampyris noctiluca) leuchten nur die flügellosen Weibchen, beim Kleinen Leuchtkäfer (Lamprohiza splendidula) glitzern auch die fliegenden Männchen. Das bezaubernde Leuchten ist allerdings nicht mehr sehr häufig zu beobachten: Auch die Leuchtkäfer sind vom allgemeinen Insektensterben betroffen. Um darauf hinzuweisen, hat Pro Natura sie zum Tier des Jahres 2019 ernannt.

Der Konsum von biologischen Lebensmitteln steht mit einem geringeren Risiko für Krebs in Verbindung

Eine neue Studie der angesehensten französischen medizinischen und landwirtschaftlichen Forschungsinstitutionen fand unter Leitung der Universität Sorbonne in Paris, Frankreich, heraus, dass der Konsum von biologischen Lebensmitteln mit einem geringeren Risiko für Krebs in Verbindung steht. Joanna Lewis, Leiterin für Politik bei der Soil Association, sagte: „Diese Studie meint, dass in der Krebsprävention größere Aufmerksamkeit darauf verwendet werden sollte, biologische Lebensmittel weitverbreiteter verfügbar zu machen, damit die Belastung durch Pestizide verringert wird.“