Ornithologen und Vereine beobachten Rückgang von Vögeln / Experten sehen Gründe in Landwirtschaft und Wetter

Viele Futtersäckchen für Vögel bleiben in diesem Winter unberührt im Garten hängen. Es ist ein Thema, das Franz Stalla merklich berührt. "Es ist doch schon seit zehn bis 15 Jahren zu beobachten, dass die Vogelwelt immer kleiner wird", sagt der Vogelexperte aus Ludwigshafen. "Seltene Arten verschwinden zum Teil ganz von der Bildfläche und nun werden auch noch Allerweltsvögel wie Amseln, Stare und Meisen immer weniger", sagt er aufgebracht. Gründe für den rasanten Rückgang hat der 85-Jährige schnell parat. "Das passiert nur durch den Einfluss des Menschen", ist er überzeugt. Insektenbekämpfung, Naherholung, industrialisierte Landwirtschaft und erhöhtes Verkehrsaufkommen - das alles spiele eine große Rolle beim Schwund der Vögel. "Man sieht es doch, wenn man mit dem Auto über Land fährt. Früher war die Kühlerhaube voll mit toten Insekten", sagt der Ornithologe. "Heute sieht man da kaum noch etwas." Mit Schutzmitteln vernichteten die Menschen die Nahrung der Vögel. Landwirtschaftliche Flächen raubten Amsel, Meise und Co. zudem nach und nach ihre Brutstätten. "Das sieht böse aus", findet Stalla.

Quelle: Morgenweb, 28.12.2016
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